Eine europäische Bürgerinitiative zielt darauf ab, den Kauf digitaler Spiele zu erhalten
Die Schließung von The Crew durch Ubisoft löste eine europaweite Petition aus, die gesetzlichen Schutz gegen die Einstellung von Online-Multiplayer-Spielen fordert. Diese „Stop Killing Games“-Initiative soll die Investitionen der Spieler in digitale Einkäufe schützen.
Ziel der im August gestarteten Petition ist es, innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften zu sammeln, um die Europäische Union zu zwingen, Gesetze zu erlassen, die Verlage daran hindern, Spiele nach Beendigung des Supports unspielbar zu machen. Organisator Ross Scott ist vom Erfolg überzeugt und betont die Ausrichtung der Initiative an bestehende Verbraucherschutzrichtlinien. Während die Durchsetzung des Gesetzes auf Europa beschränkt wäre, hofft Scott, dass sein Erfolg globale Veränderungen durch gesetzliche Vorschriften oder Selbstregulierung der Industrie anregen wird.
Die Initiative befasst sich direkt mit dem Problem der Serverabschaltungen, die zum unwiderruflichen Verlust erheblicher Spielerinvestitionen führen. Die Schließung von Titeln wie SYNCED und NEXONs Warhaven im Jahr 2024 unterstreicht die Dringlichkeit des Problems. Scott beschreibt die Praxis als „geplante Obsoleszenz“ und vergleicht sie mit dem historischen Verlust von Stummfilmen aufgrund der Silberrückgewinnung. Die Petition plädiert dafür, Spiele zum Zeitpunkt der Schließung in einem spielbaren Zustand zu halten, damit die Spieler ihre Einkäufe weiterhin genießen können.
Das vorgeschlagene Gesetz würde vorschreiben, dass Verlage die Funktionalität von Spielen, die innerhalb der EU verkauft werden, aufrechterhalten, wobei die Implementierungsmethode dem Ermessen der Verlage überlassen bleibt. Dazu gehören vor allem kostenlose Spiele mit Mikrotransaktionen, die sicherstellen, dass gekaufte In-Game-Gegenstände weiterhin zugänglich bleiben. Allerdings verlangt die Initiative ausdrücklich nicht den Verzicht auf geistige Eigentumsrechte, Quellcode, unbefristeten Support, Server-Hosting oder Haftung für Spieleraktionen.
Für die Petition, die auf der Website „Stop Killing Games“ zugänglich ist, ist nur eine Unterschrift pro Person erforderlich. Während die europäische Staatsbürgerschaft und das Wahlalter Voraussetzungen für die Unterzeichnung sind, werden außereuropäische Unterstützer ermutigt, das Bewusstsein zu schärfen, um eine breitere Wirkung in der Branche zu erzielen. Die Kampagne soll künftige Spielschließungen verhindern und die Investitionen der Spieler schützen.